Himberg
Architekturauswahlverfahren Himberg, Hauptstraße 14-16
Auslober: Niederösterreichisches Friedenswerk
Visualisierungen: Schreiner Kastler
Architekturauswahlverfahren Himberg, Hauptstraße 14-16
Auslober: Niederösterreichisches Friedenswerk
Visualisierungen: Schreiner Kastler
Das Grundstück spannt sich zwischen der Hauptstraße und dem „Kalten Gang“, einem Bach mit starkem Begleitgrün auf. Außerdem ist für das Grundstück die Ecksituierung zu einer kleinen sehr privaten familiären Gasse markant.
Das Projekt versucht, die Qualitäten des Ortes aufzuwerten und trotz der sehr schmalen Parzelle aus der Lage heraus eine attraktive Wohnlage zu entwickeln. Die grüne Insel des kalten Ganges wird durch eine lineare Erschließungs- und Blickachse in das gesamte Grundstück hineingezogen. Durch die Einfahrt ist sogar eine Blickbeziehung bis in die Hauptstraße möglich, die sich bisher als ein relativ stark befahrener und für ein fußläufiges Erleben nur mäßig attraktiver Ort darstellt. Der Enge des Grundstückes wird die Weitläufigkeit des Blickes ins Grün entgegengesetzt.
Entlang der Achse liegen immer zwischen den einzelnen Gebäuden gemeinschaftliche Schwerpunkte, grüne Oasen, die durch direkte Beiordnung der Eingangsbereiche als Treffpunkt für ein gesellschaftliches Leben ausgestaltet werden sollen. Während die Erschließung der Garage über die Hauptstraße erfolgt, wird die fußläufige Erschließung des Grundstücks über die Rückseite bzw. über die familiäre Falkenhofgasse geleitet. Die Gasse wird so zu einem Teil des Freiraums. In der Ecke zwischen beiden Straßen wird die Arztpraxis situiert. Eine gute weitreichende Sichtbarkeit im Straßenraum ist so möglich.
Alle Baukörper werden in einen farblich hellen und freundlich mit Betonoberflächen akzentuierten Erdgeschossbereich und die Obergeschosse gegliedert.
Dem Leitspruch von Adolf Loos folgend treten die privateren Bereiche in den Obergeschoßen in einem zurückhaltenden und außerdem langfristig robusten Klinker optisch zurück. Sie bilden eine warme Atmosphäre der Geborgenheit.
Die Stiegenhäuser stellen das funktionelle und in diesem Falle auch optische Bindeglied zwischen innen und außen der Gebäude dar. Große Glasportale gewähren dem Stiegenhaus viel Licht und machen den notwendigen Erschließungsraum zu einem optisch und funktionell großzügigen Teil des Freiraums. Durch das leichte Zurücksetzen der Glasportale wird die Raumkante weniger greifbar und es entstehen geschützte überdachte Bereiche im Außenraum, die auch bei schlechtem Wetter zum Verweilen einladen.
Außen und Innen verschmelzen, werden ein Aufenthalts- und Erlebnisraum. Sitzstufen und farblich mit der sandigen Oberfläche des Freiraums abgestimmtes Feinsteinzeug machen den gemeinschaftlichen Bereich zu einem fließenden Raumkontinuum.